Tibet, das „Dach der Welt“ liegt malerisch und abgeschieden am südlichen Rand des Himalaya Gebirges. Durch die räumliche Abgrenzung hat sich das atemberaubende Hochland seine ursprüngliche und eigenständige Kultur abseits jeglicher Einflüsse beibehalten können. Tibet ist mit einer Höhe von durchschnittlichen 4500 Metern die höchstgelegenste Region der Erde. Tibets Hochplateau ist wüstenähnlich und von Steppen geprägt und wirkt auf den ersten Blick karge und öde. Doch bei näherer Betrachtung besitzt auch dieses Gebiet viel Abwechslung in der Naturkulisse und bietet Seen, interessante Felsformationen, Höhlen, Täler, Steilklippen und besticht vor allem durch die interessante Kultur und die Traditionen der Bevölkerung. Tibet lädt ein zu abenteuerlichen Trekkingreisen und verzaubert die Besucher mit meditativem und farbenfrohem Charme. Tibet, die autonome Region Chinas glänzt vor allem mit der einzigartigen Stadt Lhasa, die mit mythischem Charme die Herzen aller Besucher im Sturm erobert. Hier bewegt man sich zwischen den weißen und schneebedeckten Gipfeln, reist über hohe Pässe und blickt in satte und grüne Täler. Einsame Klöster und prachtvolle Paläste begleiten die Besucher auf ihrem Weg durch Tibet auf dem man auch stets das spirituelle, besondere Flair dieser Region verspürt.
Wetter, Klima und die optimale Reisezeit
Das Klima Tibets ist aufgrund der Höhe ein typisches Gebirgsklima, dessen Schneefallgrenze jedoch überraschenderweise sehr hoch, bei 6.600 Metern liegt. Die Sommer sind moderat, jedoch sehr kurz und dauern von Mai bis September. Die Tagestemperaturen sind in Tibet im Sommer durchaus angenehm mit durchschnittlichen Temperaturen von 21° Celsius. Jedoch kühlt es auch im Sommer nachts auf Temperaturen zwischen 5° Celsius und 10° Celsius ab. Auch wird der Sommer Tibets vom Monsunwind beeinflusst, der im Juli und August Regenfälle bringt. Der Winter in Tibet dauert lange. Diese Monate sind kalt und relativ schneesicher. In den meisten Regionen bewegen sich die Wintertemperaturen zwischen 10° Celsius und -10° Celsius. Als beste Reisezeit für Tibet gilt die Spanne zwischen April und Oktober. Für Reisen nach Tibet muss der Koffer sehr gründlich gepackt werden und warme Kleidung darf niemals fehlen. Außerdem gilt zu beachten, dass viele Hotels und Unterkünfte über keine Heizung verfügen. Hier wird jedoch mit traditionellen Hilfsmitteln für Wärme gesorgt.
Flugdauer, Zeitverschiebung und Visum
Es werden keine Direktflüge von Deutschland aus nach Tibet angeboten. Am häufigsten sind Flüge mit einem Zwischenstopp in Peking oder Shanghai, die man zu attraktiven Städtereisen nutzen sollte. Die genaue Flugzeit richtet sich nach den Zwischenlandungen und kann durchschnittlich mit 14 Stunden berechnet werden. In Tibet wird keine Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit vorgenommen. Während der deutschen Sommerzeit beträgt der Zeitunterschied von Deutschland zu Tibet plus 4 Stunden. Landet man während der deutschen Winterzeit in Lhasa, so werden die Uhren um 5 Stunden nach vor gestellt. Für die Einreise nach Tibet benötigen deutsche Staatsbürger einen Reisepass der über den Reiseverlauf weitere 6 Monate gültig sein muss. Weiter wird eine Spezialgenehmigung benötigt, um die autonome Region Tibet zu touristischen Zwecken u bereisen. Diese kann nur von akkreditierten Reisebüros beantragt werden.
Bevölkerung, Religion, Sprache, Währung und Strom
Die Bevölkerung Tibets ist freundlich und aufgeschlossen. Die Einwohner des Landes sind vor allem für ihre ursprünglichen Traditionen bekannt. Auch ihre bunte Kleidung sticht sofort ins Auge. In Tibet werden sehr viele traditionelle Feste gefeiert, von denen das Neujahrsfest Losar das bedeutendste ist. Das Butterlampenfest ist das Highlight des tibetischen Neujahrs und ist sehr beeindruckend, da alle Straßen und Gassen von Lampions erleuchtet werden. Das Saga Dawa und das Shoton Fest sind traditionelle, buddhistische Feste. Das Pferderennen Fest findet im Sommer auf den grünen Weiden statt und ist eine Feierlichkeit mit Volksfestcharakter. Es wird gesungen und getanzt und man bestaunt künstlerische Vorführungen. Es ist ein absolutes Highlight während des Urlaubs an diesem Fest teilnehmen zu können. Tibet gilt als das Zentrum des Vajrayana Buddhismus. Die Religion spielt bei der Bevölkerung eine immense Rolle im täglichen Leben. Die Landeswährung Tibets ist der chinesische Renminbi Yuan. Bankautomaten sind in Tibet nicht immer verfügbar. Man sollte sich deshalb nicht auf die Kreditkarten verlassen, sondern genügend Bargeld mit sich führen. Die Stromspannung Tibets ist mit elektrischen Geräten aus Deutschland kompatibel, jedoch braucht man für die Steckdosen einen Reiseadapter.
Tipps für Tibet Reisen
In Tibet sollte man niemals ungefragt fotografieren. Auch ist das Fotografieren bei den meisten Tempeln und Klöstern verboten, da es dem Glauben nach die Seele raubt. Die Tempelanlagen dürfen nur ohne Kopfbedeckung betreten werden und auf korrekte Kleidung ist zu achten. Schultern und Knie müssen immer bedeckt sein. Außerdem sollte man sich in den Tempeln immer im Uhrzeigersinn bewegen und keine Altargegenstände berühren. In Tibet wird nicht über spezielle Themen wie Politik, Religion, Heirat, Fleischverzehr und Sexualität in der Öffentlichkeit gesprochen. Beim Betreten eines Hauses darf man nicht direkt auf die Türschwelle treten. Auch dürfen Häuser, die mit rotem Stoff, Zweigen oder Feuer markiert sind nicht betreten werden. Generell ist Tibet sehr zurückhaltend und ruhig. Bescheidenheit, Dankbarkeit und Demut spiegeln sich hier im alltäglichen Leben wider.
Sehenswertes in Tibet
Unbedingt sollte man die heiligen Seen Tibets besuchen. Tibet besitzt über 800 Seen, die mit ihrem klaren Wasser und ihrer Reinheit verzaubern. Der größte See Tibets ist der Namco See, an dessen Ufer ein bezauberndes Kloster steht. Er ist auch der höchstgelegenste See der Welt und alleine deshalb einen Besuch wert. Der Lhamo Lhatso ist ein See mit großer religiöser Bedeutung, da er als Quelle für Weissagungen gilt. Sogar die großen Dalai Lamas hatten sich in früherer Zeit an diesem See die Zukunft voraussagen lassen. Wünsche sollen hier in Erfüllung gehen. Natürlich darf Lhasa bei keiner Tibetreise fehlen. Das absolute Highlight und eigentliches Wahrzeichen Tibets ist der Potala Palast. Auch der Jokhang Tempel ist ein Must-see in Lhasa. Unbedingt muss man in Lhasa einen Spaziergang auf der Barkhor Straße unternehmen. Hier findet man zahlreiche Verkaufsstände, Geschäfte und erlebt hautnah das bunte Leben Tibets. Eine wunderschöne Parkanlage im Westen der Stadt ist der Norbulingka Park mit dem dazugehörigen Palast. Dieser wurde vom 7. Dalai Lama errichtet und diente als Sommerresidenz. Am Hang des Taipu Berges liegt das Sera Kloster, wo man auf zahlreiche meditierende und ins Gespräch vertiefte Mönche in ihren tiefroten Roben trifft. Auch das Trepung Kloster muss bei einem Aufenthalt in Lhasa besichtigt werden. Im Tibet Museum kann man viele historische Relikte bestaunen, ein spannendes Erlebnis nicht nur für Kulturinteressierte. Der Yamdrok See zählt ebenfalls zu den heiligen Seen Tibets und gilt als Jungbrunnen und als Spender für Weisheit und Einsicht. Malerisch hebt sich der türkisfarbene See von den Weiden ab, und viele Wildtiere lassen sich hier beobachten. Auch Shigatse, die zweitgrößte Stadt Tibets darf auf keiner Rundreise fehlen. Die charismatische Stadt verzaubert vor allem durch ihre Höhenlage auf 3.900 Metern und den bunten Gebetsfahnen die hier im Wind wehen. Das Tshilhunpo Kloster beeindruckt mit seiner typisch tibetischen Architektur und dem besonderen Flair der hier in der Luft liegt. In Gyantse kann man eine wunderbare Festung und bedeutende Stupas besichtigen. Jede einzelne Stadt und jede Region Tibets besticht mit einem ganz besonderen Charakter. Während der Tibetreisen werden die Gäste von einer entspannten Ruhe umgeben und tauchen ein in die magische Welt der Klöster und der Natur.