Seit vielen Jahren ist asiatisches Essen auch in Europa sehr populär und beinahe jeder liebt Frühlingsrollen, knusprige Ente, Kokossuppe und Hühnchen süß sauer. Und doch haben viele Urlaubsgäste Hemmungen, sobald sie in, zum Beispiel Thailand, landen und auf den Märkten vor den unzähligen Garküchen und Verkaufsständen stehen. Dabei wird man sich, wenn man sich erst überwindet, und alle Scheu über Bord wirft, in einem wahren Schlaraffenland befinden. Auch kann man bedenkenlos an den Garküchen speisen, ohne sich vor Montezumas Rache zu fürchten. ( Der arbeitet hauptsächlich in Mexiko). An den Garküchen wird täglich frisch eingekauft und nur einwandfreie Waren verarbeitet. Die Überreste des Tages werden an Mönche, Obdachlose und Straßenhunde weitergegeben. Sobald der Tageseinkauf an einer Garküche aufgebraucht ist, wird auch das kleine Lokal geschlossen. Unter vorgehaltener Hand wird sogar immer behauptet, dass das Essen an Garküchen frischer ist als in so manchen Restaurants.

Die asiatische Küche ist nicht nur höllisch scharf. Alle Speisen sind sogar außerordentlich ausbalanciert, denn Asiaten vertreten die Meinung, dass jede Mahlzeit Elemente von süß, sauer, würzig und salzig vereinen müssen. Beinahe jedes Gericht ist also ein himmlischer Mix aus Limettensaft, Palmzucker, Fischsauce und Chili. In Thailand kann man dem Verkäufer auch mai phet sagen, nicht scharf. Doch betont man es falsch kann es auch sein, dass man keine Ente bekommt. Denn das kleine unschuldige Wort phet heiß scharf, acht und Ente – einen Versuch ist es aber allemal wert und der Verkäufer oder Kellner wird sich garantiert über die Bemühung des Gastes freuen.

Ideal sind die unzähligen Nudelsuppen-Stände. Hier wählt man aus einer Palette an verschiedenen Nudeln, es werden Fleisch, Gemüse oder Fischbällchen hinzugefügt und mit dampfend heißer Suppe übergossen. Die Gäste würzen sich die Suppe anschließend nach eigenem Geschmack mit in Essig eingelegten Chilis, Chilipulver, Zucker, Erdnüssen und Fischsauce. Zudem werden auch meist noch Bohnensprossen und verschiedene Grünpflanzen zum Verfeinern gereicht.

Auch die verschiedensten Spieße an den Garküchen sind überaus beliebt. Herrlich mariniert sind sie der optimale Snack für Zwischendurch. Ein unbedingtes Muss sind natürlich die im Wok zubereiteten Bratnudeln und Reisgerichte. Auch werden diverse Fleisch und Gemüsesorten in Backteig oder würzig-knuspriger Panade angeboten. Auch verschiedenste Knödelchen mit unterschiedlichen Füllungen sind nicht zu verachten. Hier ist aber meist zu Experimentierfreudigkeit zu raten, denn manche Knödel sind pikant, andere wiederum süß, und manche scharf und süß zugleich gefüllt.

Faszinierend sind auch die gebratenen oder frittierten Insekten. Man kann, muss aber nicht. Natürlich erhält man spektakuläre Fotomotive, wenn man mit leicht erschrockenem Gesicht in einen Skorpion oder eine Heuschrecke beißt. Sehr lecker schmecken die kleinen Bambusraupen, die tatsächlich ein nussiges Aroma haben, aber…wer Appetit auf frisch geröstete Nüsse hat, auf asiatischen Straßen und Wegen kommt garantiert immer wieder auch ein Erdnusshändler vorbei.

Exotische Früchte sind etwas Herrliches. Ananas, Mangos und Melonen besitzen hier eine intensive Frucht und Süße. Sehr delikat sind Früchte, die mit Klebreis und einer süßen Sauce aus Kokosmilch serviert werden. Besonders Thailand ist für seinen Sticky Rice berühmt. Unbedingt sollte man auch den süßen Klebreis versuchen, der in Bambusrohren gegart wird. Oft ist der Reis noch zusätzlich mit

kleinen roten Bohnen verfeinert. Eine wahre Köstlichkeit sind die kleinen Bananenblätter, gefüllt mit Klebreis und Banane. Suchtpotential garantiert.

Doch asiatische Früchte haben meist auch eine medizinische Wirkung. So sind die roten oder hellgrünen Rosenäpfel ein beliebtes Mittel bei Hang-over oder Dehydration. Sie bieten eine wahre Erfrischung an heißen Tagen. Longans, Rambutans und ihre Verwandten sind gut bei niedrigem Blutdruck und gelten als wärmendes Obst. Zu dieser Gattung zählen alle Litschi ähnlichen Früchte. Es sind allesamt kleine Kugeln mit einer festen, dünnen Schale und präsentieren sich in sämtlichen gelben, braunen und roten Farben, mit oder ohne Haare. Legendär ist natürlich die Stinkfrucht Durian. Hier kann man nur probieren – manche lieben diese Frucht, doch die meisten Europäer hassen sie. Alleine die Konsistenz ist gewöhnungsbedürftig, leicht wabbelig und weich, beinahe wie ein Pudding. Der Geschmack ist sehr süß, aber gleichzeitig auch mit einem Zwiebelaroma und einer Geschmacksnuance, die an alten Käse denken lässt. Auch der Geruch ist unbeschreiblich. Sobald man sich einem Durianverkäufer nähert steigt dieser Geruch direkt in die Nase. Alle die diesen Geruch als angenehm empfinden, sollten die Frucht auf jeden Fall probieren, alle anderen machen einen großen Bogen um diese Frucht. Außerdem wird der Durian-Frucht eine leicht berauschende Wirkung nachgesagt. Sie sollte daher nie in großen Mengen, und schon gar nicht in Kombination mit Alkohol verzehrt werden.

Ob Curries in verschiedensten Farben…rot und grün sind meist die schärfsten, Tom Yam Gung Suppe, die klare, scharfe Suppe mit Meeresfrüchten und Garnelen, oder die Kokossuppe mit Hühnchen, Tom Ka Gai, gebratenes Fleisch mit Reis und Ananas, Cashewnüssen und Kräutern, die asiatische Küche ist absolut abwechslungsreich. Und sollte eine Speise doch einmal etwas zu scharf geraten sein: Kein Wasser sondern einen Milchshake trinken und fleißig Reis dazu essen. So spült man die Schärfe am schnellsten von der Zunge, dem Gaumen und dem Rachenbereich ab.

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