Jeder, der schon einmal in Thailand war, kennt sie, die legendären Geisterhäuschen. An jeder Ecke stehen sie und sind stets üppig mit frischen, duftenden Blumenketten geschmückt und mit allerlei Leckereien und Getränken ausstaffiert. Thais gehen ehrfürchtig an den Geisterhäusern vorbei und verbeugen sich rasch mit einem Wai und viele bringen vor der Arbeit schnell noch Gaben zu den Geisterhäuschen. Denn, diese Häuschen sind nicht nur nett anzusehen und gehören zu dem typischen Straßenbild, nein, sie haben auch einen tiefen, spirituellen und kulturellen Hintergrund.

Ursprünglich leben Geister auf allen Wiesen, Wäldern und Flächen des Landes. Wird nun dort aber ein haus, oder ein Gebäude jeglicher Art gebaut so werden die Geister vertrieben. Um die Geister nun aber nicht zu verärgern, bietet man ihnen nun ein neues Zuhaus in den Geisterhäuschen an. Um die Spirtits auch immer bei guter Laune zu halten, wollen diese natürlich auch versorgt werden. Die Geister lieben zum Beispiel rote Getränke und klebrigen Reis mit Mango. Doch hier verstecken sich schon die ersten Tücken, denn Geister können zwar aus einem Glas trinken, jedoch nicht aus der Flasche. offeriert man ihnen nun eine Flasche Sprudel, so muss unbedingt ein Trinkhalm in die Flasche gesteckt werden. Das kann die Geister natürlich vergrämen, wenn man nicht auf die richtige Präsentation achtet. Auch wenn man tagelang vergisst, die Geister zu füttern, zieht man sich in Thailand leicht den Zorn der Geister zu. Dieser kann aber durch besonders schöne Gaben, Blumen und Räucherstäbchen, oder besondere Figuren sofort wieder ausgeglichen werden.

Natürlich kann man hier nicht einfach in ein Geschäft für Geisterhäuser gehen, eines kaufen und dann an einem beliebigen Ort im Garten aufstellen….oh nein. Zuerst wird ein Mönch befragt, der weiß, in welchem Haus sich diese bestimmten Geister wohl fühlen werden. Anschließend wird der perfekte Platz dafür im Garten ausgewählt.  Zum Beispiel darf der Schatten des Hauses nie auf das Geisterhaus fallen. Auch muss es in eine bestimmte Richtung ausgerichtet sein, und ein kleiner Tisch aus Stein oder Marmor, der für die Gaben gedacht ist, wird davor platziert. Nun wird das Häuschen geweiht, und die Geister können einziehen.

Passiert in einem thailändischen Haushalt ein Unglück, so sind meist die Geister daran schuld, die man eventuell verärgert hat. Es wird nun ein besonders leckeres Essen zubereitet, ein schöner Blumenkranz gekauft, und tatsächlich lösen sich die meisten Probleme im Nu. Man muss nur ganz fest daran glauben. Auf jeden Fall ist dieser Brauchtum wunderschön, ebenso wie die Häuschen selbst und so mancher langjähriger Urlaubsgast hat im Laufe der Jahre einige Bilder von besonders prächtigen Exemplaren geschossen.

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